Es gibt in unserem Land wahrscheinlich mehr Jesiden als Anhänger der TSG Hoffenheim und mehr einäugige Zirkusclowns als Fans von Bayer 04 Leverkusen. Wer also Zeit hat, sich in der Sportschau ein Spiel dieser öden millionärsgepamperten Langeweilekicker anzuschauen, der hat wirklich viel Zeit. So ging es mir am letzten Samstag. Und ich sagte noch zu meiner Freundin, wie gemütlich ich es fände, so etwas sinnloses tun zu könne, da klingelte das Handy. Mustafa war dran. Er ist der sympathische Geschäftsführer der „Käs“ in Frankfurt, einer Bundesligabühne, in der wir seit April 2005 auftreten. Um 19.15 Uhr teilte er mir mit, dass ich das Spiel nicht zu Ende gucken könne, da unser 134. Auftritt in der Käs anstünde. Er würde um 20 Uhr beginnen und Mustafa würde es sehr begrüßen, wenn Clajo und ich bis dahin in Bornheim auftauchen könnten. Na, das war mal eine überraschende Wendung des Geschehens! Ich hetzte los und traf Clajo um 19.58 Uhr hinter der Bühne. Er hatte mir ein Kabarett-T-Shirt aus seiner Sammlung mit gebracht. So ein guter, mitdenkender Kollege! Wir sprangen vor den Vorhang und lieferten eine – Achtung, Eigenlob! – ziemlich gute Show ab, die uns je länger je mehr richtig Spaß gemacht hat. Dem Publikum hat es auch gefallen und es wurde mal wieder ein richtig schöner Abend. Unser 1.424er Auftritt. Und beinahe hätte er nicht stattgefunden. Dass es am Ende doch geklappt hat, verdanken wir übrigens Dominik, unserm Langzeit-Tontechniker in der Käs, der ab 19 Uhr unruhig geworden ist, unsere Homepage gecheckt (kein Eintrag für den 11.2.23!!!) und dann Alarm geschlagen hat. Bravo, Dominik, du bist der Beste, wir lieben Dich!
Leverkusen hat übrigens 3:1 in Hoffenheim gewonnen. Aber wen interessiert das schon?