Tante Ilse, nicht mehr weit vom 96. Geburtstag, war wieder begeistert. Das ist sie prinzipiell. Denn für sie sind die Abende in der KÄS, wo sie seit 12,13 Jahren fast jeden Austritt von uns erlebt hat, Ausbruch aus der Einsamkeit. Sie lebt und wirtschaftet allein, von ein paar Putzstunden die Woche abgesehen. Hans weiss genau, wievielmal über 100mal wir hier waren. Aber hundert davon hat Ilse mitgemacht. Seit März 1936 war sie mit Clajos Mutter befreundet. Diese ist 2010 verstorben. Heute, weil es ja seine Heimatstadt ist, ist Clajo auf der Bühne etwas persönlicher, mehr „frankfurt-bezogen“ als sonst. Dazu gehören auch ein paar Frotzeleien über Offenbach. Und die anwesenden Offenbacher sind hinterher die Haupt-DVD Käufer und CD-Kunden. Da hat jmd. was richtig verstanden…
Ein Theater mit starkem regionalem Bezug, von Türken gegründet, grossgezogen und geleitet..das muss Frankfurt sein. Das ist nicht aufgesetztes Multi-Kulti, das ist für diese Stadt natürlich, beste Kulturarbeit, Kultur-Leben. Darum auch sind wir gerne hier, kennen alle (Hallo Dominik!) samt Tontechniker, fühlen uns in guten Händen. Der Zuschauerraum ist ein gelunger Mix aus dezenter orientalischer Anmutung, Kleinkunst-Tempel und Wohnzimmer für 200 Menschen. Der Innenarchitekt (Hallo Dirk Harling!!) hat auch das Hofgarten-Kabarett von Urban Priol in Aschaffenburg realisiert. „Da weiss man, was man hat“! Manchmal passt alles. an dem Abend hat es gepasst. Tante Ilse hatte diesmal sowas von recht, begeistert zu sein. Danke KÄS, danke Publikum, danke Ilse! Ach ja, „Tante“ Ilse. Das will sie so….