Im Mainzer Unterhaus aufzutreten ist für unsereinen immer noch etwas ganz Besonderes. Seit 1966 wird hier Kabarett zelebriert und alle – wirklich alle! – die irgendwann irgendwas im deutschen Kabarett-Universum zu sagen hatten, haben es hier mal gesagt. Was Bayreuth für Wagnerianer*innen bedeutet oder der Vatikan für Katholiken, das ist das Unterhaus für Leute wie mich. Ich bin ein bisschen stolz darauf, dass ich hier beim und nach dem Auftritt viel gute Energie spüren konnte (Tontechniker Sean fand es gut, die Leute am Ausgang und in der Tiefgarage fanden es gut und ich selbst fand es auch gut) und ich mich aber auch bei den Landfrauen in Lich-Muschenheim neulich genau so gut gefühlt habe. Ob sie zu Hanns-Dieter Hüsch oder Josef Hader nach einem Auftritt auch gesagt hätten: „Es war schie heit owend!“?? Ich weiß es nicht und werde es wohl auch nie erfahren, aber ich weiß, dass sie es zu mir gesagt haben und das macht mich richtig froh. „Volkskunstkabarett“, „Humor für alle“ – ein schöner Gedanke! Ich glaube, dass das Gemeindepfarramt eine gute Vorbereitung auf das Kleinkünstlertum war. Man kommt wirklich rum und mit vielen unterschiedlichen Leuten zusammen, Milieugrenzen werden so oft durchlässig. Und man hört nie auf zu staunen. Das ist schön!
Auch schön: Die Eintracht hat in Midtyilland ihr Europa-League-Spiel mit 2:1 gewonnen. Das war wirklich ein prima Abend!