Tourtagebuch

Becherbach/Pfalz

Glücklicherweise treffe ich bei Kabarett-Aufritten immer wieder Leute, die mir Hoffnung und gute Laune machen! So war es auch bei meiner jüngst statt gehabten Expedition in die Nordpfalz, einer Gegend, in der ich mich wirklich nicht gut auskenne, aber Reisen bildet ja und dieses mal war es wieder mal so richtig nett. In Odenbach kämpft der Kirchenvorstand (heißt dort: Presbyterium) einer wirklich kleinen evangelischen (heißt dort: protestantischen) Kirchengemeinde um den Erhalt seiner Kirche, was schwer ist, weil die Kirchturmspitze marode durchhängt. 100.000 Euronen müssen sie auftreiben, 50.000 haben sie schon (Chapeau!) und der gestrige Abend sollte neue Münzen im Beutel klingeln lassen. Kabarett war ein Experiment, das hatten sie dort noch nie, dazu noch mit einem Typ, der zwar auf der anderen Seite des Rheins weltberühmt aber hier eher ein Nobody ist. Ein bisschen haben sie die Ohren hängen lassen, weil der Vorverkauf nicht sooo prickelnd gelaufen ist. Am Schluss hatten die Ohren Hochstand, weil a) doch ein paar mehr Leute gekommen sind und b) alle, die da waren richtig, richtig prima Laune hatten. Gut, dass mein Programm so gut ist und die Pfälzer*innen gut im goutieren sind. Wir hatten ordentlich Spaß miteinander. Es war schön, eine tüchtige junge Kollegin kennen zu lernen, die das Glück hat, eine engagierte Ehrenamtlichen-Truppe an ihrer Seite zu wissen und auch genau kapiert hat, was für ein Schatz das für die Kirche ist. Ich bin mir sicher: Solange es solche Leute bei uns gibt, wird das Schiffchen nicht untergehen. Mit guten Gefühlen trat ich meine – etwas zu lange und kurvige – Heimreise an.