Tourtagebuch

Sprendlingen

Schon wieder in einem Ort, der biografische Bedeutung hat!

Merkwürdig: Neulich Auftritt in Butzbach (Lehrvikariat) und jetzt in Sprendlingen (Pfarrvikariat). Holt mich die Vergangenheit ein? Oder ist es ganz einfach so, daß man mit voranschreitendem Alter immer mehr Orte aufzählen kann, in denen man mal schon etwas gemacht, erlebt, versemmelt hat? Geriatrisch bedingte Lokalakkumulation? Interessanter Gedanke! Vielleicht ist das beihilfefähig? Na egal, es war für uns jedenfalls ein schon deshalb denkwürdiger Auftritt, weil er auf der Hausbühne unserer zutiefst verehrungswürdigen Kollegen von „Badesalz“ statt fand. Die Bürgerhäuser südlich Frankfurts wetteifern um die Publikumsgunst mit einem ebenso breit gefächerten wie tief gestaffelten Kulturprogramm und Sprendlingen hat vor allen die Nase ein kleines Bißchen vorn, weil es schon früher auf diesem Gebiet aktiv ist und darum ein paar illustre Insidernamen mehr im Portefeuille hat. Und jetzt durften wir uns auch in diese Ahnenkette einreihen. Das macht uns stolz. Und das Publikum froh. Die Leute hatten ordentlich ihre Freude mit uns. Wir auch mit ihnen. Danke, Sprendlingen!


Da! Typisch! Kaum näherst du dich dem Bürgerhaus Sprendlingen, da springen sie dich an: Gerd und Henni, die zwei Humor-Titanen von „Badesalz“. Meilensteinsetzer des Hessen-Humors, Kreativgenies und Stiljongleure, Filigrantechniker und Keulenschwinger, Wasserhäuschenphilosophen und Subversionsspezialisten, Schock-Rocker und Harmoniedompteure, Sportgelehrte und Eintracht-Fans. Mit einem Wort: Prototypen des aufgeschlossenen Hessentums!


Das High-Tec-Equipmnet des Bürgerhauses macht es möglich, daß der Kleinkünstler hinter den Kulissen sein Publikum anschauen kann. Das eröffnet – philosophisch betrachtet – eine Menge neuer Wahrnehmungs- und Reflexionsebenen, deren Imponderabilien an dieser Stelle aber keiner weiteren Erörterung unterzogen werden sollen. Der Denkanstoß als solches mag fürs Erste genügen.

 

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